Christ und psychische Krankheit

Bild: Holger Meyer (pixelio.de)

Behandlungsbedürftige Depressionen sind eine Volkskrankheit in Deutschland von der auch viele Christen nicht verschont bleiben. Viele psychisch kranke oder gestörte Menschen kommen regelmässig in unsere Gottesdienste oder sind Gemeindemitglieder in unseren Kirchen und Freikirchen. Die gute Nachricht von unserem Retter und Herrn Jesus Christus gibt vielen von ihnen eine Hoffnung auf Heilung und Befreiung und viele Pastoren und Leiter machen ihnen auch Hoffnung auf Hilfe durch Seelsorge und Gebet. Aber was passiert, wenn der Glaube, das Gebet und die Seelsorge nicht helfen? Wie gehen wir mit unseren psychisch erkrankten Gemeindemitgliedern um?

In den Großkirchen hat man sicher weniger Probleme damit, Christen zum Psychiater zu schicken, aber wie sieht es in unseren kleineren gemütlichen Freikirchen aus, wo man sich meist weitaus besser kennt und oft sehr engen persönlichen Kontakt miteinander hat? Oft sind Gemeinden ja wie Großfamilien, in denen jeder über den Anderen bescheid weiß und kaum ein Geheimnis verborgen bleibt, weil natürlich sehr viel getratscht wird. Manche Pastoren und Seelsorger sind Laien, die sich ihr Wissen durch christliche Bücher und in der Gemeindepraxis oder durch die Lektüre der Bibel erworben haben.

In den Freikirchen wird meist auch die geistliche Dimension einer psychischen Krankheit wahrgenommen. Die unsichtbare Wirklichkeit und die Existenz von Dämonen und bösen geistigen Mächten ist hier selten ein Tabuthema. Exorzismus oder Befreiuungsgebete werden mehr oder weniger spektakulär praktiziert und manch einer empfängt wohl auch Hilfe dadurch. Einiges geht aber auch voll daneben. In katholischen Kreisen gab es Todesfälle nach einem misglückten Exorzismus, die in den Medien hohe Wellen schlugen. Und in den Freikirchen klappt auch nicht immer alles. Bestenfalls sind die Hilfesuchenden von den geistlichen Leitern oder Gemeinden enttäuscht, wenn Heilungs- und Befreiungsgebete erfolglos bleiben. Aber es kann auch viel schlimmer kommen. Tiefe Verletzungen können hinzukommen, die Probleme können sich verschlimmern, ja man kann jeglichen Glauben an Gott und seine Hilfe verlieren. Viele Kranke werden einfach alleingelassen, wenn Gott nicht spürbar hilft und eingreift. Die sind dann eben selbst schuld, weil sie die Ratschläge der Seelsorger und Gemeindegeschwister nicht umsetzen! Womöglich haben sie einen rebellischen Geist und wollen ihre Sünden einfach nicht loslassen. Ketzerhüte werden schnell verteilt, die Kranken oder „Dämonisierten“ werden gemieden und vielleicht sogar exkommuniziert.

Was sind überhaupt die Kriterien, nach denen man eine dämonische Belastung als Ursache psychischer Probleme diagnostiziert? Wie viele Christen haben denn die Gabe der Geisterunterscheidung in solch ausgeprägtem Maße, daß sie dämonisches Wirken eindeutig erkennen können? Welcher Seelsorger kennt sich wirklich gut mit psychischen Krankheiten aus? Wer ist kompetent genug, eine richtige Diagnose zu stellen? Ich habe den Eindruck, daß es viele Laien im Seelsorgedienst gibt , die nach dem Maßstab Pi mal Daumen plus einige Bibelzitate vorgehen und mehr herumpfuschen, als kompetente Hilfe zu geben. Sie meinen es gut, aber verschlimmbessern die Lage nur.

Wenn ernsthafte Störungen wie Depressionen, Angstzustände, Psychosen oder Suizidalität nach wiederholtem Gebet und Seelsorgegesprächen nicht entscheidend besser werden, sollte man lieber jemand fragen, der sich damit auskennt! Es ist dringend geboten einen Fachmann zu Rate zu ziehen. Alles Andere ist unterlassene Hilfeleistung. Wir begrenzen Gott, wenn wir ihn ausschließlich auf übernatürliches Eingreifen festnageln wollen. Warum sollte er nicht auch durch Ärzte, Psychiater und Psychotherapeuten wirken können? Warum diese Angst vor „weltlicher“ Hilfe? Eine Befürchtung, die ich oft gehört habe und die ich auch selbst hatte war: Die weltlichen Fachleute und Therapeuten könnten Christen in okkulte Praktiken hineinmanipulieren und vom Glauben abbringen. Die Esoterik hat sicherlich einigen Boden in der „Psycho-Szene“ gewonnen, aber ein guter Therapeut würde niemals jemanden in diese Richtung beeinflussen, der damit nichts zu tun haben möchte. Das würde nur ein Scharlatan tun aber kein seriöser Therapeut oder Arzt. Ich gehe fest davon aus, daß Gott will, daß alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. (1.Tim.2,4) Das griechische Wort sozo, daß hier mit „gerettet“ übersetzt wird bedeutet viel mehr, als nur die Tatsache, daß wir in den Himmel kommen sollen. Es bedeutet „heil machen“, befreien, gesund machen und vor jedem Schaden oder Unglück zu bewahren. Es ist Gottes erklärter Wille uns gesund zu machen und völlig wiederherzustellen. Gott ist für uns und nicht gegen uns! Warum können wir ihm nicht für den geeigneten Arzt, den richtigen Psychotherapeuten oder das geeignete Krankenhaus vertrauen? Wenn Gott nicht übernatürlich und sofort heilt, bedeutet das noch lange nicht, daß er uns nicht heilen will. Wollen wir Gott etwa vorschreiben, wie und auf welche Weise er uns zu heilen hat? Das sei ferne. Ich bin sehr dafür, etwaige Tabus und Vorurteile vor der Kunst der Psychiartrie und Psychotherapie schleunigst niederzureißen. Ich plädiere dafür, das herumdoktern von Laien bei komplizierten seelischen Störungen radikal zu beenden! Es ist gut und richtig, zuerst zu Gott, unserem himmlischen Arzt zu gehen und um Hilfe zu bitten. Aber wenn das Gebet, der Glaube, das Bibellesen und Wort Gottes bekennen oder die Seelsorge keine spürbaren Resultate und Besserung bringt – bitte niemals scheuen den Fachmann aufzusuchen. Auch hier kann man auf Führung durch den Geist Gottes hoffen und glauben. Sein Wille ist unsere Heilung, warum sollte er Ärzte und Therapeuten nicht gebrauchen können? Wenn Du einen gläubigen Christen als Therapeuten findest – wunderbar. Aber es gibt noch viel zu wenige davon. Also bitte keine Scheu jemand Anders um Hilfe zu bitten.

28 Kommentare zu „Christ und psychische Krankheit“

  1. Ich habe während meiner Ausbildungszeit in der Psychiatrie die Beobachtung gemacht, dass besonders stark gläubige Menschen die Tendenz haben, religiöse Psychosen bis hin zu Schizophrenien zu entwickeln.

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  2. Das ist ein sehr komplexes Phänomen, möchte ich meinen.
    Allerdings haben diese Menschen keinen „schönen“ Blick zum Himmel, sondern leiden sehr unter ihrem Wahn! Ich finde das auch überhaupt nicht lustig, da ich mit einigen dieser Zeitgenossen zu tun hatte.
    Wer anders sollte „religiöse“ Psychosen entwickeln, als ein gläubiger Mensch? Die Frage ist für mich, ob der gleiche Mensch nicht auch eine andere Art Psychose entwickeln würde, wenn er ungläubig wäre?

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  3. Wenn man ein Kind indoktriniert, ihm einen Gott ins Hirn pflanzt, dann wird ihm der Drang genommen, Unerklärliches (z.B. in der Natur) zu erforschen oder zu hinterfragen. Die Gefahr ist daher groß, dass ein dermaßen geformtes Kind irgendwann den Bezug zur Realität verliert.

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    1. Woher kommt den diese irrige Annahme?!? Gerade große Forscher und Wissenschaftler vergangener Zeiten waren gläubig! Gerade ein Mensch mit einem großen Glauben an Gott hat den Drang, Gottes unausforschliche Weisheit zu bestaunen und in seinen Tiefen auszuloten. … Die „Geisliche Zwangsjacke“ hat ganz andere Ursachen!

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  4. Tja es ist ja irgendwie immer etwas schwierig, wenn man von Krankheiten, krankhaften oder verdrehten Formen des menschlichen Lebens und Glaubens daraus schliesst, dass es keine gesunde und „echte“ Form davon gibt. Ich wünsche der olyly eine Begegnung mit dem wahrhaften und schönen Glauben, dann braucht es auch keinen Zynismus. Die Bibel kennt z.B. keine Psychosen, sondern nennt es Besessenheit. Also eine geistliche Not, wo Menschen von geistlichen Mächten gequält werden und sie sagt, dass diese Krankheiten eben auch nur geistlich, nämlich durch Gottes Kraft geheilt werden können. Es gibt so viele
    Menschen mit Psychosen, die nicht in irgendeiner schädlichen Weise mit dem christlichen Glauben konfrontiert wurden, und trotzdem ständig Gott und Jesus lästern müssen. Wie soll man sich das erklären?

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  5. @juniqui:
    „Es gibt so viele
    Menschen mit Psychosen, die nicht in irgendeiner schädlichen Weise mit dem christlichen Glauben konfrontiert wurden, und trotzdem ständig Gott und Jesus lästern müssen. Wie soll man sich das erklären?“

    Das sollte uns mal die Olyly erklären 😉
    Die ist ja scheinbar der Meinung, daß allein zu intensiver Glaube an Gott solche Psychosen hervorruft.
    Eigentlich müsste sie es besser wissen, wenn sie in der Psychiartrie gearbeitet hat, aber sie will anscheinend nur diffamieren und mit Dreck auf Christen schmeißen. Nachdem ich einiges aus ihrem Atheismus-Blog gelesen habe, habe ich den Eindruck, daß ihr Kampf gegen alles, was mit dem Glauben an Gott zu tun hat schon zu einer fixen Idee geworden ist. Da ist scheinbar kein Raum vorhanden, die Argumente von Christen in irgendeiner Weise zu überdenken oder stehen zu lassen.

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  6. @ donralfo: Das mit dem Alleinstellungsmerkmal (2. Satz) ist Deine Erfindung.
    Im Übrigen, hier verweise ich auf den ersten Satz Deines Kommentars, solltest Du Deine (recht beleidigende Bemerkung-den Schuh zieh ich mir trotzdem nicht an) Äußerung überdenken: In gleicher Weise, wie Christen ihren Glauben in Foren, Blogs und dergleichen verkündet, haben wir Atheisten das Recht, unseren Nichtglauben zu artikulieren.
    Der Eifer, mit dem Ihr Christen um Denunzierung von Nichtgläubigen bemüht seid, erinnert mich mittlerweile doch stark an unsere muslimischen Zeitgenossen: Je mehr man ihnen auf den Zahn fühlt (unbequem wird) desto reaktionärer werdet Ihr.
    Ist das schon die patentierte christliche Nächstenliebe?

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    1. @Olyly: Ich verstehe Deinen Kommentar nicht ganz.
      Welche Beleidigung meinst Du?
      Im übrigen bin ich der Meinung, daß Du selbstverständlich Deinen Nichtglauben überall artikulieren darfst. Allerdings kann man über die Art und Weise streiten WIE Du das tust. Ich finde Deine Art und Weise da sehr hämisch, militant und intolerant.
      Sowohl hier: “Je größer der Dachschaden, umso schöner der Blick zum Himmel.”
      als auch in Deinem Blog: (”War Jesus ein Verrückter?”)
      Wenn da ein entsprechendes Echo kommt, musst Du nicht gleich anfangen zu flennen.

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  7. >“Ich habe während meiner Ausbildungszeit in der Psychiatrie die Beobachtung gemacht, dass besonders stark gläubige Menschen die Tendenz haben, religiöse Psychosen bis hin zu Schizophrenien zu entwickeln.“

    Es gibt sogar Untersuchungen dazu, daß der Glaube an einen „gerechten“ Gott den pathologischen Verlauf psychischer Krankheiten und Störungen begünstigen:

    Ich habe das heute zufällig auf meinem Blögle thematisiert (danke an olyly für den Hinweis auf diese Diskussion):
    http://adhsinfo.wordpress.com/2009/03/07/religiopsychopathie

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    1. Richtig. Es kommt auf das Gottesbild an. (Habe den Artikel gelesen)
      Das deckt sich auch mit meiner Erfahrung aus 30 Jahren überzeugten christseins.
      In den letzten Jahrzehnten wird allerdings auch in fundamentalistischen Kreisen immer mehr das Bild von Gott als liebender Vater gezeichnet. Das Gottesbild ist in den verschiedenen Kirchen und Glaubensgemeinschaften sicher sehr unterschiedlich. Der strenge Richter kommt wohl auch noch hier und da vor.
      Und das ein falsch verstandener Glaube Krankheitswert haben kann, will ich auch überhaupt nicht bestreiten. Ich habe es selbst erlebt.
      Aber ein richtig verstandener Glaube mit einem positiven Gottesbild kann eben auch gesund machen und die Heilung begünstigen.

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  8. @Olyly: Ich verstehe Deinen Kommentar nicht ganz.
    Welche Beleidigung meinst Du?
    Im übrigen bin ich der Meinung, daß Du selbstverständlich Deinen Nichtglauben überall artikulieren darfst. Allerdings kann man über die Art und Weise streiten WIE Du das tust. Ich finde Deine Art und Weise da sehr hämisch, militant und intolerant.
    Sowohl hier: „Je größer der Dachschaden, umso schöner der Blick zum Himmel.“
    als auch in Deinem Blog: („War Jesus ein Verrückter?“)
    Wenn da ein entsprechendes Echo kommt, musst Du nicht gleich anfangen zu flennen.

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  9. >“Die ist ja scheinbar der Meinung, daß allein zu intensiver Glaube an Gott solche Psychosen hervorruft.“

    Was olyly meint weiß ich nicht, aber kranke amoklaufende Massenmörder berufen sich gerne mal auf Gott (oder wahlweise Alah)

    Und dann gibt es nich das Ding mit der Schuld, Schuldgefühle begünstigen Depressivität und sind nicht selten auf dem Mist übertriebener Moralvorstellungen gewachsen ->“Sünde“.
    Ein vollkommenes Leben ist für durchschnittliche nicht-„heilige“ Gläubige nicht zu erreichen, daher sind Schuldgefühle ein „normaler“ Teil ihres Lebens (ich meine damit nicht, daß man nicht verantwortlich und im Sinne eines menschlichen Miteinanders handeln sollte)

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    1. Na klar kann man Moralvorstellungen übertreiben. Aber deshalb sind nicht alle Moralvorstellungen von übel.
      Ohne jegliche Moral gäbe es auch keinerlei vernünftiges zusammenleben in einer Gesellschaft.
      Im übrigen leide ich seit meiner frühen Kindheit mehr oder weniger an Depressionen. Schuldgefühle haben mich schon begleitet, als ich mich noch überhaupt nicht in irgendeiner Weise vor Gott verantwortlich gefühlt habe. Völlig unabhängig von einer Vorstellung von Sünde.
      Im Gegenteil. Als ich die Realität meiner Sünde erkannte und Gott um Vergebung bat, verließen mich auch die Schuldgefühle. Ich hatte die beste Zeit meines Lebens und war viele Jahre depressionsfrei.

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  10. >“Na klar kann man Moralvorstellungen übertreiben. Aber deshalb sind nicht alle Moralvorstellungen von übel.“
    Von „oben“ verordnete, unveränderbare und schädliche sind zumindest bedenklich.

    >“Ohne jegliche Moral gäbe es auch keinerlei vernünftiges zusammenleben in einer Gesellschaft.“
    Richtig. Man braucht ein gewisses Maß an Regeln. Doch man braucht keinen Gott dazu, um ein guter Mensch zu sein (was immer das jetzt bedeutet)

    >“Im übrigen leide ich seit meiner frühen Kindheit mehr oder weniger an Depressionen. Schuldgefühle haben mich schon begleitet, als ich mich noch überhaupt nicht in irgendeiner Weise vor Gott verantwortlich gefühlt habe.“
    Das tut mir leid.

    >“Völlig unabhängig von einer Vorstellung von Sünde.“
    Die Vorstellung von „Sünde“ muß nicht ursächlich für eine Depression sein, aber sie KANN eine solche enorm verstärken/begünstigen.

    >“Als ich die Realität meiner Sünde erkannte und Gott um Vergebung bat, verließen mich auch die Schuldgefühle.“
    Ich (oder jeder andere, oder Stein oder ein Baum) hätte dir auch vergeben. Und, deinen Glauben vorausgesetzt, das hätte genauso geholfen. Der Glaube versetzt manchmal Berge, nicht „Gott“.
    Schuldig fühle ich mich nur temporär, wenn ich einen Fehler gemacht habe oder andere verletzt habe. Ich vergebe mir selbst durch Wiedergutmachung, und wenn das trotz aller angemessenen Anstrengung nicht geht, vergebe ich mir trotzdem.

    >“Ich hatte die beste Zeit meines Lebens und war viele Jahre depressionsfrei.“
    Ich war ein ziemliche Zeitlang ein Anhänger der Eso-Theorie, es gäbe eine Art „kosmisches Bewußtsein“, und wenn ich sterbe, dann verschmelze ich damit -> Erlösung, Nirwana etc. Grundlegende Widersprüche habe ich dieser Aussicht auf immerwährendes Glück zuliebe beiseite gewischt, ja, auch das war eine gute Zeit für mich. Aber ich kann mich nicht mehr selbst belügen.

    —————————–

    Donralfo, um für mich zum Schluß hier zu kommen:
    Religion kann krankmachen, muss aber nicht. Einigen beschert sie offenbar auch Hochgefühle. Das sagt aber nichts aus über den Wahrheitsgehalt irgendeiner religiösen Vorstellung oder Phantasie.

    Gruß,
    Achter

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  11. Ich wiederhole: Der Eifer, mit dem Ihr Christen um Denunzierung von Nichtgläubigen bemüht seid, erinnert mich mittlerweile doch stark an unsere muslimischen Zeitgenossen: Je mehr man ihnen/Euch auf den Zahn fühlt (unbequem wird) desto reaktionärer werdet sie/Ihr.“

    Um das Ganze verständlicher zu machen: Je unglaubwürdiger, hilfloser die Religionen werden, je mehr sie an Bodenhaftung verlieren, desto mehr versuchen sie auf politischer Ebene, weiterhin Einfluss zu behalten(Reaktionismus). Capito?

    Noch deutlicher: Je mehr sich die Religionen konkurrieren, desto naheliegender ist es erstmal, sich gegen die Ungläubigen, den Atheisten zu verbünden. (Rudeltrieb. Gemeinsam ist man stark?)

    Erstmal gemeinsam: Diese, die Atheisten stehen unzweifelhaft ganz oben auf der Abschussliste des Islam und der Christen.

    Man ist sich einig: „Sie“, die Ungläubigen, sind des Teufels.

    Dann kommt der dicke Hund: Für den Islam sind auch Christen minderwertig (Atheisten), weil sie nicht in Besitz des „wahren Glaubens“ sind.

    Der Christ wills nicht wissen. „Glaube versetzt Berge“, meint er. „Besser ein gläubiger Muslim an meiner Seite als ein Atheist, ein Ungläubiger. Man paktiert.

    Aber auch der Christ ist wiederum ein Atheist: Er glaubt nicht an die Götter, den Gott „der Anderen“.
    (An dieser Stelle erinnere ich an die Vernichtung fremder Kulturen durch christliche Missionare und Eiferer)

    Der kath. Papst wähnt sich im Alleinbesitz des „richtigen Glaubens, der einzig wahren Kirche“.

    Der Evangele läßt den juden- und frauenhassenden Luther für sich sprechen.

    Jetzt mal ernsthaft gefragt: War Euer Gott/Allah so dumm oder hilflos, dass er nicht imstande war, ein Geschöpf zu kreieren das imstande ist, eine gemeinsame Sprache zu sprechen?

    Diese ganzen Religionskriege, diese Blutrünstigkeit in der Historie, dieses Trennende, diese Rassendünkel. Dieses alles zugunsten dieses armen, eifernden, geifernden biblischen Würstchens? (Der sich dermaßen geschämt haben muss, dass er (angeblich)seinen Sohn opfern musste)

    Jetzt ist Dir, donralfo, überlassen, inwieweit Du meinen Nichtglauben als militant oder hämisch deklarierst. Dieses ist mir komplett schnurze. Wenn Du zwar lesen kannst, aber kein Textverständnis besitzt, halte Dich von meinem Blog fern. Ich wundere mich ohnehin schon darüber, wie oft Du Dich in meinem Sündenpfuhl tummelst.

    Fazit: Messgewänder sind Narrenkostüme am himmlischen Hof.

    Oder wenn Du das lieber hast: Je größer der Dachschaden, desto schöner der Aufblick zum Himmel.

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    1. >“Der Eifer, mit dem Ihr Christen“
      Da ist sie wieder, diese für Dich typische Pauschalisierung. Das ist es, was mich an Dir nervt, nicht die Tatsache Deines Atheismus und Unglaubens. Den kannst Du meinetwegen gern behalten und auch damit hausieren (missionieren) gehen. Wo und wie habe ich Dich denunziert?

      >“Noch deutlicher: Je mehr sich die Religionen konkurrieren, desto naheliegender ist es erstmal, sich gegen die Ungläubigen, den Atheisten zu verbünden. (Rudeltrieb. Gemeinsam ist man stark?)“<

      Mag sein, daß es zwischen Mixa und dem Muslimvertreter zu solch einem Bündnis im Fernsehen kam. Ansonsten halte ich Islam und Christentum für wenig oder gar nicht kompatibel.
      Ich habe eher den Eindruck, daß Atheisten den meisten Christen wesentlich lieber sind als Moslems. Auch hier finde ich Deine Schlüsse zumindest voreilig.
      Du nennst meinen Gott, den ich liebe und zutiefst verehre ein „geiferndes biblisches Würstchen“ ?
      Und es ist Dir „völlig schnurz“ wie ich das empfinde?
      Du willst mich von Deinem Blog ausschließen, weil ich diese Einstellung von Dir und auch andere Widersprüchlichkeiten kritisiere?
      Wer kam zu erst auf wessen Blog und hat gestichelt?
      Ich bin ein neugieriger und offener Mensch und treibe mich gern mal in einem „Sündenpfuhl“ wie Deinem herum.
      Mich interessieren auch echte Argumente gegen meinen Glauben, solange sie nicht beleidigend und pauschalisierend sind.
      Das ist bei Dir nach meiner Empfindung aber nicht der Fall. Ich konstatiere: „Ähnen fählt dä sittliche Reife“ (Feuerzangenbowle) :mrgreen:

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  12. ^Über „militanten“ Atheismus gibt es hier einen netten Vortrag (in engl.):
    http://adhsinfo.wordpress.com/2008/04/18/richard-dawkins-an-atheists-call-to-arms/

    Wenn man sich das so anhört, wird eine gewisse Kompromißlosigkeit der Atheisten verständlich.

    Ich habe vor einer ziemlichen Weile eine Fernsehdiskussion gesehen, da war u.a. dieser Bischof Wix.. äh Mixa und ein Vertreter eines Islamverbandes. Und die haben sich auf Kosten der Atheisten gegenseitig vollgeschleimt, immer mit erhobenem Zeigefinger dass Religion gefälligst zu respektieren sei. Ekelhaft!

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  13. Ich vertraue Jesus und dass er mich mit der Aussage „Niemand kommt zum Vater, denn durch mich“ nicht anlog.
    Pardon, wenn ich damit die religiösen Gefühle der Atheisten verletze, kann nicht anders.

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  14. Christen sollten viel mehr zusammen beten, und sich der Schwachen in den Gemeinden annehmen, damit dem Wiedersacher keinen Raum geboten wird. (Menschen die viel Liebe des Heiligen Geistes bekommen, und diese auch weitergeben, werden innerlich gesund/und dies auf beiden Seiten). Im Prinzip ist es ja auch das was Gott wirklich auf dem Herzen liegt.

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